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Membrantransport Inhalt Aufbau der Zelle Genetik

Unterabschnitte


Zellkompartimente

Die Kompartimente der Zelle vergrössern die Membranoberfläche und schaffen vom Cytoplasma abgeschlossene Reaktionsräume.

Der grösste Raum dieser Art ist das ER. Das ER ist an seiner cytoplasmatischen Seite mit Ribosomen bedeckt, die membranegebundene und sezernierte Proteine synthetisieren. Des weiteren synthetisiert das ER Lipide und dient der Zelle als Calciumspeicher.

Der Golgiapparat besteht aus einem Stapel von Kompartimenten, die als Golgi-Zisternen bezeichnet werden.

Weitere abgegrenzte Bereiche sind die Chloroplasten, Mitochondrien, die Lysosomen, die Endosomen und die Peroxisomen.

Die Anordnung der Kompartimente zueinander wird durch die Mikrotubuli gewährleistet.

Die Kompartimentierung ist eine Anpassung an das Wachstum der Zelle. Dadurch, dass die Zellen der Eukaryoten im Verhältnis zu den Bakterien wesentlich gewachsen sind, mussten sie eine Strategie der Oberflächenvergrösserung finden.

Mit der Zeit haben sich ausserdem sehr wahrscheinlich Membranbereiche immer mehr spezialisiert, organisiert und mit der Zeit kam es dann zu Einstülpungen der Membran, die sich mit der Zeit abgeschnürt haben und dann einen isolierten Reaktionsraum bildeten.

Die Membraneigenschaften der Membranen von ER, Golgi und vielen der Transportvesikel kann man immer noch ihre Herkunft von einer Einstülpung der Membran her ansehen. Diese Kopartimente weisen auf ihrer Aussenseite eine Sturktur auf, die der Innenseite der Plasmamembran bei einigen unkompartimentierten Bakterien ähnelt, während die Innenseite eher der nach Extrazellulär orientierten Seite der Membran ähnelt.

Die Mitochondrien und Chloroplasten, die nach der Endosymbiontentheorie ehemals eigenständige Bakterien waren und dann in die Zelle eingewandert sind, sind von einer doppelten Membran umgeben und sind von den intrazellulären Transportprozessen ausgeschlossen.

Vom entwicklungsgeschichtlichen Standpunkt her kann man die intrazellulären Kompartimente wie folgt unterteilen:

  • Kern und Cytosol durch die Kernporen verbunden
  • Organellen des sekretorischen und endozytotischen Transportwegs (ER, Golgi, Endosomen, Lysosomen)
  • Mitochondrien
  • Plastide (in Pflanzenzellen)
  • Peroxisomen


Proteintransport zwischen Kompartimenten

Alle Proteine werden im Cytosol synthetisiert und entsprechen einem Sortiersignal in der Aminosäurekette in eines der Kompartimente transportiert.

Bei dem Transport von Proteinen zwischen zwei Kompartimenten gibt es unterschiedliche Mechanismen:


\begin{entry}
\item [Schleusen-Transport] \mbox{} \\
Beim Schleusen-Transport...
...spung abgeschnürt und als Vesikel zur
Zielorganelle transportiert.
\end{entry}

Der Zielort eines Proteins wird durch sein Signalpeptid oder einen Signalbereich bestimmt.

Bei dem Signalpeptid handelt es sich um eine spezifische Sequenz von einer Länge von 15 bis 60 Aminosäuren. Dieser Bereich wird am Zielort in einigen Fällen von der Signalpeptidase wieder entfernt.

Signalbereiche liegen indes nicht am Rand der Aminosäuresequenz, sondern werden aus mehreren Bereichen des Proteins gebildet, die teilweise auf der Sequenz weit voneinander entfernt liegen können.

Die Zelle ist nicht in der Lage, ihre Kompartimente de novo zu synthetisieren, denn die Proteine des ER werden vom ER produziert. Somit ist immer eine Weitergabe der Kompartimente an die Tochterzellen notwendig.


Kerntransport

Der Kern ist von zwei ineinander übergehenden Membranen umgeben. Die beiden Membranen weisen unterschiedliche Eigenschaften auf: Die innnere Membran besitzt Anheftungsstellen für die Kernlamina, während die äussere Hülle dem ER ähnelt und auch der Proteinbiosynthese dient.

Die Kernmembran wird von Kernporen, die von einem Kernporenkomplex gebildet werden, durchbrochen. Kleine Moleküle unterhalb von 60 kDalton können die Poren durch Diffusion durchqueren; für grössere Proteine ist ein aktiver Transport in den Kern notwendig:

Welche Proteine in den Kern transportiert werden bestimmt die Kernlokalisierungssequenz, eine kurze Sequenz von vier bis acht überwiegend positiv geladenen Aminosäuren, die zumeist ein Prolin enthalten. Diese Sequenz kann an beliebiger Stelle im Protein lokalisiert sein und ist bei einigen Proteinen in zwei durch bis zu 10 Aminosäuren getrennten Bereiche aufgeteilt. Es spielt keine Rolle, an welcher Stelle der Aminosäuresequenz sich die Kernlokalisierungssequenz befindet.

Wird die Kernlokalisierungssequenz phosphoryliert, wird das Protein nicht in den Kern transportiert; so kann dessen Aktivität im Kern geregelt werden.

Der Eintransport in den Kern beginnt mit der Bindung von Proteinen aus dem Cytoplasma, die eine Interaktion mit der Kernpore herbeiführen. Die zu importierenden Proteine binden zuerst an die Firbrillen am Rand der Kernpore und werden dann in dessen Zentrum gebracht. Durch einen ATP-verbrauchenden Prozess werden die Proteine dann in den Kern importiert, wobei sich die Kernpore vergleichbar einer Kamerablende öffnet und das Protein durch eine wässrige Pore in den Kern transportiert. Die Poren sind auch für den Transport aus dem Kern heraus verantwortlich.

Die Transportprozesse am Zellkern konnte man mit der Hilfe von Goldkörnern, die mit einer Kerlokalisierungssequenz verbunden waren nachweisen.

Die RNA wird durch ihre Bindung an das Spleissosom am Verlassen des Kerns bevor die vollständig verarbeitet ist, gehindert. Nur die RNA, die ein Cap am 5'-Ende besitzt und nicht mehr mit dem Spleissapparat verbunden ist, kann den Kern verlassen.

Mitose

Zu Beginn der Mitose wird die Kernlamina phosphoryliert, was ihre Interaktion mit dem Chromation verhindert und zur Depolymerisation führt. Dadurch, dass sie sich auflöst, zerfallen auch die Kernporenkomlexe in ihre Bestandteile, die Kernmembran teilt sich in Vesikel und alle Elemente verteilen sich über die Zelle.

Wenn dann die Zellteilung vorüber ist wird das Laminin wieder dephosphoryliert und verbindet sich so mit dem Chromatin. So bilden sich enge Membrankomplexe um die Chromosomen herum. Nachdem sich dann auch die Kernporenkomplexe wieder gebildet haben, beginnt der erneute Import von Kernproteinen. Aus diesem Grund wird die Kernlokalisierungssequenz nicht entfernt - sie wird bei jeder Zellteilung wieder benötigt.


Transport in Mitochondrien und Chloroplasten

Die Mitochondrien sind aus zwei Membranen, die einen sogenannten Matrixtraum umgeben aufgebaut. In diesem Matrixtraum befindet sich bei den Chloroplasten ein weiterer durch die Thylakoidmembran abgetrennter Thylakoidraum.

Da die Mitochondiren und Chloroplasten selbst nur einen sehr begrenzten Satz von Proteinen herstellen und dies häufig auch nur Untereinheiten anderer Proteine, die im Cytosol synthetisiert werden sind, müssen die Proteine aus dem Cytosol durch eine oder mehrere Membranen transportiert werden.

Proteine, die für einen Import in die Mitochondrien vorgesehen sind, sind mit einer bestimmten Signalsequenz versehen. Sie haben eine Sequenz von meist 20-80 Amimosäuren, die eine alipathische $\alpha$-Helix bilden, auf deren einen Seite sich hydrophobe und auf deren anderer Seite sich polare Gruppen befinden.

Diese Sequenz wird erkannt und in das Mitochondrium importiert. Für diesen Prozess ist neben dem ATP der elektrochemische Gradient der Mitochondrienmembran die Triebfeder.

In einem ersten Schritt bindet das Protein auf Grund des elektrochemischen Gradienten an die Membran und wird dann zu einer anderen Stelle transportiert, von wo aus dann der Import unter ATP-Verbrauch erfolgt.

Da die Proteine nicht in ihrem gefalteten Zustand in das Mitochondrium importiert werden können, werden sie im Cytosplasma von Hsp70 in einem ungefalteten Zustand gehalten. In diesem Zustand werden die Proteine importiert. Im Matrixtraum des Mitochondriums bindet dann das mitochondriale Hsp70 an das Protein. Man nimmt an, dass diese Bindung und das Anschliessende Lösen des Hsp70 den Import vorantreibt. Ohne dieses Protein findet kein Import statt. Dann wird das entfaltete Protein von dem mitochondrialen Hsp60 in seine entgültige Konformation gebracht.

Um Proteine in den Raum zwischen die Innen- und die Aussenmembran zu befördern, gibt es zwei Möglichkeiten.

Zum einen kann sich an dem bereits in der Matrix befindlichen Protein nachdem das Signalpeptid abgespalten wurde, hinter diesem ein weiteres Signal befinden, das das Protein in die Innenmenbran zurückbringt und dann in den Raum zwischen die Membranen schleust.

Ein anderer Weg wäre der Stop des Proteintransportes an der inneren Membran auf ein bestimmtes Signal hin. Dann würde sich das Translokationsprotein der inneren Membran lösen und das sich nun im Membranzwischenraum befindliche Protein durch Spaltung der Signalsequenz freisetzen.

Bei den chloroplasten erfolgt der Import in den Thylakoidraum ebenfalls in zwei Schritten: Zuerst wird das Protein in den Matrixraum transportiert, wo seine Signalsequenz abgespalten wird. Hinter dieser ersten Signalsequenz sitzt eine zweite Sequenz, die dann den Import in den Thylakoidraum steuert.


Peroxisomentransport

Peroxisomen enthalten kein eigenes Genom und enthalten vor allem oxidierende Enzyme wie Katalase und Urat-Oxidase. Man nimmt an, das diesen Organellen in früherer Zeit einmal die Rolle zukam, den schädlichen Sauerstoffgehalt der Zelle zu senken und dabei die freiwerdende Energie zu nutzen.

In den Peroxisomen entsteht in einem ersten Schritt Wasserstoffperoxid durch die Oxidation von organischen substanzen:

$RH_2 + O_2 \longrightarrow R + H_2O_2$

Das Wasserstoffperoxid wird dann von der Katalase benutzt, um weitere Substanzen zu oxidieren:

$H_2O_2 + RH_2 \longrightarrow R + 2 H_2O$

Insbesonder in Niere und Leber werden so giftige Substanzen, wie Ethanol, abgebaut. Ausserdem bauen die Peroxisomen Fettsäuren zu AcetylCoA ab, welches dann in anderen Stoffwechselprozessen weiter verwendet werden kann.

Vor allem in der Pflanzlichen Zelle spielen zwei Typen von Peroxisomen eine wichtige Rolle. Als Glyoxisomen im Samen dienen die dem Fettabbau und in den Blättern oxidieren sie ein Nebenprodukt der Photosynthese, was Photorespiration genannt wird.

Der Import von Proteinen in die Peroxisomen wird von einer 3 Aminosäuren langen Sequenz gesteuert. Der genaue Mechanismus scheint dem des ER zu ähneln ist im Detail aber noch nicht geklärt.


Endoplamatisches Retikulum

Das Endoplasmatische Retikulum (ER) ist mit Ribosomen bedeckt und synthesiert Proteine, die dann entsprechend ihrer Signalsequenz sortiert werden und über das Golgi-Netzwerk z.B. zur Zellmembran transportiert werden. Das ER nimmt oft bis zu 10%  des Zellvolumens ein. Dieser Raum wird als ER-Lumen bezeichnet.

Man unterscheidet das glatte ER ohne Ribosomen von dem mit Ribosomen bedeckten rauhen ER. Das glatte ER ist in den meisten Zellen nur in Form eines Übergangs-ER vorhanden. Dies sind kurze Abschnitte des ER, an denen sich keine Ribosomen befinden und an denen sich Transportvesikel abschnüren. Bei Zellen, die zu einer hohen sekretorischen Tätigkeit angeregt werden, kann das Volumen des ER innerhalb einer relativ kurzen Zeit sehr zunehmen. Ausserdem findet man in Muskelzellen eine spezialisierte Form des ER, da sarkoplasmatische Retikulum, ein glattes ER, das in erster Linie als Calciumspeicher dient.

Um das ER zu untersuchen, kann man durch Zentrifugation aus einem Zellhomogenat sogenannte Mikrosomen, kleine Vesikel, die funktional dem ER entsprechen, abtrennen. Diese kann man dann in vitro untersuchen.

Proteinsynthese am ER

Wenn ein Ribosom an der Synthese eines Proteins für das ER beteilig ist, wird es von diesem dort hin dirigiert und das Protein wird dann co-tranlational, d.h. während der Translation in das ER importiert.

Ein Singalpeptid dient als Erkennungssignal für den Transport zum ER. Neben diesen Signal sind an dem Prozess ein signal-recognition particle (SRP) und ein SRP-Rezeptor beteiligt.

Der SRP ist ein kleiner Partikel, bestehend aus sechs Polypeptidketten, die alle an eine RNA gebunden sind. Sobald sich das Signalpeptid am (noch freien) Ribosom gebildet hat, bindet dort der SRP. Diese Bindung stoppt die Translation bis der Komplex an den SRP-Rezeptor, der sich an der cytosolischen Seite der ER-Membran befindet, bindet. Dann löst sich der SRP von dem Komplex und die Translation geht weiter, wobei das Protein direkt in das ER-Lumen importiert wird.

Der Import geschieht durch eine wässrige Pore, die von einem Proteintranslokator gebildet wird. Nach dem Import des Proteins verbleibt das Signalpeptid zumeist in der Membran und wird dann von einer Signal-Peptidase abgespalten, so dass das Protein in das ER-Lumen freigesetzt wird.

Bei Membrangebundenen Proteinen ist der Prozess etwas schwieriger, da diese nur zum Teil translokiert werden müssen:

Im einfachsten Fall wird die Translokation von dem Signalpeptid - in diesem Zusammenhang auch Start-Transfer-Peptid genannt - gestartet und von einer Sequenz im Inneren der Peptidkette - der Stop-Peptid-Sequenz - gestoppt.

Eine andere Möglichkeit ist die, dass das Signalpeptid nicht am aminoterminalen Ende liegt, sondern im Inneren der Sequenz. Auch hier bindet der SRP und transportiert das Protein zum ER. In diesem Fall gibt es dann wiederum zwei Möglichkeiten, wie die Sequenz in die Membran eingefügt werden kann. Sie kann entweder so eingefügt werden, dass das aminoterminale oder so dass das carboxyterminale Ende in das ER-Lumen ragt.

Noch komplizierter gestaltet sich der Prozess bei Proteinen, die mehrere Transemembrandomänen besitzen. Hier dienen mehrere hydrophobe Domänen als Start- und Stop-Signale, was dazu führt, dass ein Protein dei Membran mehrfach durchspannt. Durch diesen Mechanismus kommt es zu der assymetrischen Ausrichtung der Proteine in der Membran.

Je nach ihrer späteren Bestimmung verbleiben die Proteine dann in der Membran als Transmembranmoleküle oder sie wurden in das Lumen freigesetzt. Bei den letzteren entscheidet das Vorhandensein eines ER-Retentions-Signals aus vier Aminosäuren am Carboxyterminus darüber, ob diese im ER-Lumen bleiben oder weiter transportiert werden. Viele der im ER verbleibenden Proteine sind entweder - wie z.B. das Bindeprotein BiP - den Chaperonen zuzuordnen und helfen den Proteinen im ER bei der Faltung, oder aber sie helfen bei der Bildung bestimmter Strukturen, da die z.B. wie die Protein-Disulfid-Isomerase Disulfidbrücken an den später extrazellulär liegenden Domänen ausbilden.

Ausserdem werden die meisten Proteine des ER glykosyliert. Am häufigsten wird ein vorgefertigter Oligosaccharidkomplex auf einen Asparagin-Rest des Proteins übertragen. Diese Aufgabe wird von der Oligosaccharyl-Transferase katalysiert. Der vorgefertigte Oligosaccharid wird von einem spezifischen Protein, dem Dolichol in der Membran festgehalten und dann durch die Einwirkung der Oligosaccharyl-Transferase auf das Protein übertragen. Die Aktivierungsenergie kommt dabei aus einer Phosphatbindung zwischen den Dichol und dem Oligosaccharid.

Sehr wahrscheinlich kommen alle anderen Oligosaccharide durch eine Modifikation dieses einen Vorläufers zu Stande.

Bei einigen Proteinen wird das carboxyterminale Ende gegen einen Glykosylphosphatidylinositol-Anke (GPI-Anker) ausgetauscht. Dieser verankert das Protein in der Membran und führt dazu, dass es durch eine Phospholipase, die den Anker spaltet, freigesetzt werden kann.

Synthese der Lipiddoppelschicht

Auch die meisten Lipidschichten der Zelle werden im ER synthetisiert. Das wichtigste Lipid ist das Phosphatidylcholin (Lecithin), das über drei Schritte aus zwei Fettsäuren gebildet wird.

Diese Synthese findet ausschliesslich an der cytosolischen Seite des ER statt, so dass ein Phospholipid-Tranferase oder Flippase die neu gebildeten Lipide zur anderen Seite der Membran transportieren muss.

Auch Cholesterol und Ceramid, ein Vorläufer für den Aufbau der Glykolipide, werden im ER synthetisiert.

Die neu gebildeten Phospholipide werden dann von spezifischen Phospholipid-Austauschproteinen aus der Membran des ER extrahiert und durch Diffusion zu anderen Membranen (z.B. Mitochondirienmembran) gebracht und dort eingebaut.


Golgiapparat

Der Golgi-Apparat besteht gewöhnlich auch einer Reihe von Golgi-Stapeln, die wiederum vier bis sechs Zisternen enthalten.

Beim Golgi-Netzwerk wird die dem ER zugewande Seite als cis- oder Bildungs- und die andere Seite als trans- oder Reigungs-Seite bezeichnet.

Wenn ein im ER synthetisiertes Protein kein Singal trägt, das es im ER oder Golgi zurückhält oder an eines der anderen Kompartimente, wie Lysosomen weiterleit, wird es auf dem ``default path``  über das Golgi-Netzwerk zur Membran transportiert.

Werden Proteine, die ein ER-Rückhaltesignal haben in den Golgi-Apparat transportiert, so werden sie erkannt, vom cis-Golgi-Netzwerk abgeschnürt und zurück zum ER transportiert.

Verarbeitung im Golgi-Apparat

Die im ER an bestimmte Proteine angefügten N-bündigen Oligosaccharide (an der NH2-Gruppe eines Asparagins angefügt) werden im Golgiapparat nochmals modifiziert.

Bestimmte Mannose-reiche Oligosaccharide werden in Abhängigkeit von der sterischen Behinderung im Golgiapparat weiter modifiziert. Dadurch entstehen die komplexen Oligosaccharide, die weniger Mannose enthalten und an die dann mehrere andere Zicker angefügt werden.

Die Modifikation der Oligosaccharide verläuft von der einen Seite des Golgi-Apparates zur anderen in mehreren Schritten ab, wobei jeder Schritt in einem eigenen Stapel abläuft.

Neben der Modifikation der N-Glykosylierung werden auch an bestimmte OH-Gruppen von Serin oder Threonin Zucker angeheftet. Dabei spricht man von einer O-Glykosylierung.

Die Proteoglykan-Kernproteine sind die am stärksten glykosylierten Proteine überhaupt. Sie sind Hauptbestandteil der extrazellulären Matrix und werden im Golgi-Netzwerk zu Proteoglykanen umgebaut.

Da all diese Modifikationen an der Innensteie der ER- und Golgimembran ablaufen, sind die entsprechenden Zucker hinterher nach aussen ausgerichtet.

Die genaue Funktion der Glykoproteine ist noch nicht sicher. Man hat allerdings festgestellt, dass glykosylierte Proteine sehr widerstandsfähig gegenüber Proteasen sind und vermutet, da man solche Modifikationen bei Bakterien nicht findet, dass die Glykosylierung bei den Ur-Eukaryonten einen Schutzmechanismus dargestellt hat, der deutlich flexibler als die Membran der Baktieren war.


Vesikeltransport

Alle Proteine, die den trans-Golgi-Apparat durchlaufen haben werden zu Vesikeln geformt und entweder als sekretorische Vesikel an die Zelloberfläche oder an die Lysosomen weiter gereicht.

Wenn sich ein Transfportvesikel abschnürt, ist es zumeist mit eine Substanz bedeckt (coated). Man kann zwei Arten von coated vesicles unterscheiden. Die Clathrin coated vesicles sind mit Clathrin bedeckt und vermitteln einen spezifischen Transport von membrangebundenen Proteinen und befördern Flüssigkeiten, während die coatamer coated vesicles einen unspezifischen Transport vermitteln.

Über eine eventuelle dritte Klasse, die Calveolen ist noch nichts bekannt.

Das Clathrin bildet eine ,,Mercedes-Stern``- Struktur aus, dies es ihm ermöglicht, mit meheren Molekülen Clathrin einen wabenartigen Käfig um ein Membranvesikel herum aufzubauen. Dieser Käfig löst sich relativ schnell, sobald sich das Vesikel von der Donor-Membran gelöst hat. Man vermutet, dass dies evetuell durch eine calciumabhängig Aktivierung von Chaperonen geschieht.

Dieser Clathrinbelag ist erfüllt zwei Aufgaben: Er hilft beim Einfangen der Rezeptoren und liefert die mechanische Kraft zum Abschnüren des Vesikels. Die Rezeptoren werden durch ein speziellen Molekül, das Adaptin, gebunden. An diesem kann dann wiederum das Clathrin binden. So benötigt man nur einen Clathrintyp - hat aber mehrere Adaptine.

Die coatomer coated vesicles bilden sich nicht freiwillig, sondern benötigen für ihre Bildung GTP und ein ARF genanntes Protein. Die sich dann gebildeten Coats lösen sich von dem Vesikel erst nachdem es sein Ziel erreicht hat und bilden die Basis des unspezifischen Transports.

Die Regulation durch ARF erfolgt sehr wahrscheinlich dadurch, dass dieses G-Protein einen Fettsäureschwanz besitzt, mit dem es sich in seiner GTP-gebundenen Form an die Membran binden kann. Dann bindet es den Coatomer und das Vesikel wird zur Zielmembran transportiert. Dort hydrolysiert das ARF sein GTP zu GDP und löst sich von der Membran. Der Coat zerfällt und das Vesikel verschmilzt mit der Membran.

Man nimmt an, dass das Anheften der Vesikel an die Membran von den sogenannten rab-Proteinen, kleinen GTPasen katalysiert wird. Diese sind an die Membran des Vesikeln in ihrer GTP-gebunden Form gebunden. Wenn nun eine Bindung zwischen t-SNARE und v-SNARE zustande kommt, dann führt dies dazu, dass das GTP hydrolysiert wird und das Vesikel somit an die Membran angeheftet wird.

Die Fusion mit der Zielmembran erfordert, dass Wasser von der hydrophilen Oberfläche verdrängt wird. Da dies ein energetisch ungünstiger Prozess ist, muss er von einem Proteinkomplex vermittelt werden. Man nimmt an, dass dabei die Proteinkomponenten SNAP und NSF eine wichtige Rolle spielen, indem sie die v- zu t-SNARE-Bindung stabilisieren und die Fusion einleiten.

Die Fusion ist noch wenig verstanden, allerdings hat bei einigen viralen Elementen Proteine gefunden, die in Abhängigkeit vom pH-Wert eine hydrophobe Domäne frei legen und mit dieser dann an der Lipidmembran binden. Man nimmt an, dass der Mechanismus bei Säugern ähnlich ist.

Kontrolle von Transport und Fusion

Damit jedes Vesikel an das richtige Kompartiment transportiert wird, benötigt es eine Kennzeichnung auf der Oberfläche und dort angekommen muss es ein Signal geben, das dazu führt, dass das Vesikel mit der Membran verschmilzt.

Man nimmt an, dass als Signal für die Erkennung des Zielkompartiment sogenannte SNAREs dienen. Das Zielkompartiment enthält einen t-SNARE (target), an den der v-SNARE des Vesikels spezifisch bindet.

Transport zu den Lysosomen

Die Lysosomen enthalten ein Gemisch saurer Hydrolasen (Nukleasen, Proteasen, Glykosidasen, Lipasen, Phospholipasen, Sulfatasen, Phosphatasen, ...), die alle bei dem dort herrschenden pH von 5,0 ihre optimale Wirkung entfalten. Durch diesen pH können die Enzyme bei einer Beschädigung des Lysosoms im Cytoplasma bei einem physiologischen pH keinen Schaden anrichten.

Die Lysosomen weisen eine sehr uneinheitliche Morphologie auf. Sie weisen aber immer die charakteristischen sauren Hydrolasen auf und dienen in den meisten Fällen der Hydrolyse von Markemolekülen, deren Bausteine dann die Membran der Lysosomen passieren und im Cytoplasma wieder zur Verfügung stehen.

Die Vakuolen der Pflanzenzellen sind ebenfalls mit den Lysosomen verwandt, auch wenn sie als Nährstoffspeicher, Regulatoren des Turgor-Drucks und des pH eine vollkommen andere Funktion als die Lysosomen haben.

Die zum Abbau bestimmten Substanzen können die Lysosomen auf unterschiedlichen Wegen erreichen:

Ein Weg ist die Aufnahme von Material aus der Umgebung durch Endocytose. Dabei kommt es zu einer Membraneinstülpung, aus der sich ein frühes Endosom abschnürt. Dieses entwickelt sich zu einem späten Endosom (pH 6) und wird durch Kombination mit den sauren Hyrolasen aus dem Golgiapparat zu einem Lysosom.

Durch Autophagie werden zum Abbau bestimmte Organellen, wie z.B. ein Mitochondrium zunächst von einer aus dem ER stammenden Membran umschlossen und dann durch Fusion mit einem Lysosom verdaut. Man vermutet, dass eventuell eine bestimmte Sequenz - die KFERQ-Sequenz - als Marker für die zum Abbaus bestimmten Proteine dient.

Bei der Phagocytose wird eine Beute von der Plasmamembran umschlossen und in die Zelle eingeschlossen. Das so entstandene Phagosom fusioniert dann ebenfalls mit einem Lysosom und die Beute wird verdaut.

Die sauren Hydrolasen werden durch ein spezielles Signal, das Mannose-6-Phosphat (M6P) - Signal markiert und im trans-Golgi-Netzwerk von einem M6P-Rezeptor erkannt. Bei dem dort herrschenden physiologisch pH bindet der Rezeptor fest an das Oligosaccharid. Dann folgt eine Abschnürung eines Vesikels und der Transport in ein spates Endosom. Dort herrscht ein pH, der den Rezeptor von dem Oligosaccarid ablöst. Der Rezeptor wird zurück zum trans-Golgi-Netzwerk transportiert.

In einigen Fällen werden die sauren Hydrolasen auch zur Plasmamembran transportiert. Dieser Fehler wird teilweise dadurch ausgeglichen, dass auch die Rezeptoren teilweise zur Plasmamembran transportiert werden und dort dann die Hydorlasen ,,wieder einfangen``.

Das M6P-Signal wird im Golgiapparat an alle Proteine angehängt, die eine spezifische Erkennungssequenz tragen.

Endozytose

Unter Endozytose versteht man den Vorgang, bei dem die zelle durch ein Einstülpen der Membran Stoffe aus dem Extrazellulärraum aufnimmt. Handelt es sich dabei um feste Stoffe, spricht man von Phagozytose, bei Flüssigkeiten von Pinozytose. Pinozytose findet man bei praktisch allen Zellen, während die Phagozytose auf einige spezialisierte Zellen beschränkt ist.

Bei den Säugern wird die Phagozytose vor allen von zwei Zellen ausgeführt, die beide dem Immunsystem angehören: Den Makrophagen und den neutrophilen Leukozyten.

Die Phagozytose ist ein aktiver Prozess, der erst durch ein Signal ausgelöst werden muss. Die Makrophagen beispielsweise erkennen mittels bestimmter Rezeptoren die Fc-Region eines Antikörpers oder das Komplementsystem und binden an die so gekennzeichneten Zellen. Dann bildesn sie Pseudopodien aus und umschliessen den Fremdkörper, der daraufhin in ein Lysosom verwandelt wird. Der Inhalt des Lysosoms wird verdaut und die unverdaulichen Reste bilden ein Restkörperchen (residual body).

Die Pinozytose ist ein bei allen Zellen kontinuierlich ablaufender Prozess, durch den die Zelle Flüssigkeit aus der Umgebung aufnimmt. Die Pinozytose beginnt an einem clathrin-coates pit, einer Einstülpung der Membran, deren dem Cytosol zugewandte Seite mit Clathrin bedeckt ist. Innerhalb einer Minute schnüren sich an diesen Stellen die clathrin coated vesicles ab, welche nach einer noch kürzeren Zeit mit Endosomen verschmelzen.

In den meisten Fällen ist die Pinozytose eine rezeptorvermittelte Endozytose, bei der eine Substanz an Rezeptoren gebunden wird, diese sich in den coated pit - Regionen ansammeln und dann zusammen mit der Substanz in die Zelle aufgenommen werden. So können spezifisch Stoffe wie z.B. Cholesterin in die Zelle aufgenommen werden. Diese werden dann meist von den frühen über die späten Endosomen zu den Lysosomen transportiert, lysiert und weiter verwertet.

Einige Stoffe bleiben allerdings auch an ihren Rezeptor gebunden und werden mit ihm zusammen entweder zurück zur gleichen Stelle an der Plasmamembran, zum Abbau in ein Lysosom oder an eine andere Stelle der Plasmamembran (Tranzytose) tranportiert.

Diese unterschiedlichen Möglichkeiten haben verschiedene Auwirkungen auf die Zelle. Werden die Rezeptoren in das Lysosom transportiert und abgebaut, so verringert sich die Rezeptordichte, werden sie hingegen recyclet, so brauchen keine neuen Rezeptoren synthetisiert werden.

Die Transzytose wird vor allem dazu verwendet, um Substanzen durch ein Epithel hindurch zu transportieren. Dies findet z.B. bei der Bildung des Immunsystems bei der Ratte seine Anwendung. Durch Transzytoser gibt die Mutter Antikörper in die Milch ab; diese werden im Darm des Jungtieres durch den gleichen Mechanismus aufgenommen und in dessen Blut transportiert. Bei den Epithelzellen befinden sich zwei getrennte frühe Endosomenkopartimente, eines der basolateralen und eines der apikalen Seite. Diese beiden verbinden sich dann zu einem gemeinsamen Lysosom.

Exocytose

Da trotz kontinuierlicher Pinozytose die Membranoberfläche konstant bleibt, muss ein Rücktransport der Vesikel zur Membran stattfinden. Dieser Prozess wird Exozytose genannt.

Neben diesem konstitutiven Ausscheidungsweg, den man bei allen Zellen findet, gibt es einen weiteren gesteuerten Ausscheidungsweg über sekretorische Vesikel. Wegen ihrer im EM undurchsichtigen Zentren bezeichnet man die sekretorischen Vesikel oftmals auch als sekretorische Granula.

Sekretorische Vesikel werden auf ein bestimmtes Signal hin freigesetzt. Dazu benötigen sie eine Kennzeichnung, die sie von den anderen, konstitutiv ausgeschütteten Vesikeln unterscheidet.

Die in den sekretorischen Vesikeln verpackten Proteine bilden auf ein unbekanntes Signal hin innerhalb des Golgiapparates Aggregate. Diese Aggregation ist sehr wahrscheinlich das Signal, auf das hin die Proteine vom Golginetzwerk abgeschnürt werden und zu sektretorischen Vesikeln werden.

Viele der Proteine sind Prä-Pro-Proteine, die am Aminoende ein Prostück besitzen, welche in Golginetzwerk oder in den Vesikeln proteolytisch entfernt wird, so dass das aktive Protein entsteht. Als das Prä-Stück wird ein bereits im ER entferntes Signalpeptid bezeichnet. Die Aktivierung der Proteine in den sekretorischen Vesikeln oder erst nach der Freisetzung bewirkt, dass die Zellen vor etwaigen schädlichen Einflüssen dieser Proteine geschützt ist. Ausserdem sind viele Proteine zu kurz, um in das ER transportiert zu werden. Auch in diesem Fall ist es sinnvoller ein grosses Peptid zu importieren und dieses dann zu spalten.

Die Sekretorischen Vesikel warten, nachdem sie beladen wurden in der Nähe der Plasmamembran auf ein Signal auf das hin sie dann freigesetzt werden. Bei dem Transport der Vesikel zur Zielmembran spielt sehr wahrscheinlich die Ausrichtung der Mikrotubuli eine entscheidende Rolle.

Das eigentliche Signal für die Aussschüttung der Vesikel ist häufig ein Anstieg der Calciumionenkonzentration.

Die Speicherung der synaptischen Vesikel verläuft ein wenig anders als die der restlichen sekretorischen Vesikel, da diese wesentlich schneller wieder aufgefüllt werden müssen, als dies sonst der Fall ist. Man nimmt an, dass die Membranen der Vesikel nachdem diese ausgeschüttet wurden wieder aufgenommen werden, zu den Endosomen transportiert werden, wo sich wieder synaptische Vesikel abschnüren und über Membrantransporter mit dem richtigen Neurotransmitter beladen werden.

Ein noch nicht gelöstes Problem ist, wie die Vesikel bei polaren Zellen, wie z.B. dem Epithel der richtigen Seite zugeordnet werden.


 
Membrantransport Inhalt Aufbau der Zelle Genetik


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